Positionspapiere
EU Green Bond Standard muss Unternehmenspraxis angemessen widerspiegeln
In unserem Positionspapier zu den anstehenden Trilog-Verhandlungen zum EU Green Bond Standard begrüßen wir die Initiative einen neuen Standard für grüne Anleihen einzuführen. Auch wenn viele Änderungsvorschläge des Europäischen Rats und des Europäischen Parlaments dazu beitragen, die Attraktivität des Standards zu erhöhen, bewirken einige das Gegenteil. Kritisch sehen wir unter anderem zwei Vorschläge des EU-Parlaments.
So sollen sämtliche als "nachhaltig" vermarktete Anleihen in den Regulierungsrahmen aufgenommen werden. Darunter fallen beispielsweise auch ESG-Linked-Bonds, die Unternehmen helfen, ihren Transformationsprozess zu gestalten. Die zusätzlichen Berichtspflichten für solche Produkte würden die Komplexität unweigerlich erhöhen. Infolgedessen würde die Emission nachhaltiger Anleihen in der EU deutlich an Attraktivität verlieren und die Emittenten könnten stattdessen auf traditionelle Finanzierungsinstrumente wie Bankkredite zurückgreifen.
Darüber hinaus schlägt das Parlament vor zu prüfen, ob der Standard zwei Jahre nach seinem Inkrafttreten verbindlich vorgeschrieben werden sollte. Wir lehnen eine solche Verpflichtung ab. Es haben sich bereits von Marktakteuren entwickelte Standards etabliert, die breite Akzeptanz finden und damit unverzichtbar für einen leistungsfähigen Markt für grüne Anleihen sind.