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Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung: Bündnis fordert praxisnahe Anpassung der ESRS
Mit einem „Thesenpapier zur Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung“ haben Allianz SE, BASF SE, das Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee e. V. (DRSC), EnBW Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), Germanwatch e. V., das Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung der Hans-Böckler-Stiftung (I.M.U.) und die Universität Hamburg sieben Forderungen vorgelegt, mit denen die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) verbessert und die nachhaltige Transformation von Unternehmen unterstützt werden sollen.
Die aktuelle politische Debatte zur Vereinfachung der ESRS spiegelt die gemeinsamen Ziele der betroffenen Stakeholder und Unternehmen nicht wider. Mit den erarbeiteten Thesen will man einen sachlichen Beitrag zur Debatte leisten. Ziel ist es, die Überarbeitung der ESRS konstruktiv zu begleiten, um positive Effekte zu verstärken und eine effiziente Anwendung für Unternehmen zu ermöglichen.
„Geschwindigkeit darf nicht vor Gründlichkeit gehen“
Prof. Dr. Kerstin Lopatta, Universität Hamburg: „Wir wünschen uns, dass die Erstanwender und Erstnutzer der ESRS stärker in den Prozess der Überarbeitung eingebunden werden. Wir haben den Eindruck, dass Geschwindigkeit vor Gründlichkeit geht, was handwerkliche Fehler begünstigt. Überabeitete ESRS müssen über Legislaturperioden hinweg Bestand haben und den Anwendern und Nutzern so Rechts- und Planungssicherheit ermöglichen.“
„Die ESRS sollten dazu beitragen, dass Nachhaltigkeitsinformationen einheitlich sind und einen Mehrwert in der Unternehmenssteuerung schaffen. Dabei darf man nicht außer Acht lassen, dass die Unternehmen in Europa im internationalen Wettbewerb stehen und die Berichtspflichten über Europas Grenzen hinweg anschlussfähig sein müssen. Beide Punkte sehen wir in der aktuellen Debatte nicht ausreichend berücksichtigt“, ergänzt Georg Lanfermann, Präsident des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e. V. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung bleibt zentral für Resilienz, Wettbewerbsfähigkeit und die nachhaltige Transformation von Unternehmen in der EU. Effiziente, global anschlussfähige Standards schaffen Planungssicherheit, stärken die Unternehmenssteuerung und fördern die Kapitalallokation. Vereinfachte ESRS erhöhen die Flexibilität, während die Konzentration auf wesentliche Informationen Aussagekraft und Vergleichbarkeit verbessert. Zielorientierte Standards unterstützen Unternehmen jeder Größe bei der Steuerung von Risiken und Chancen und die Nutzer bei der Interpretation der Nachhaltigkeitsberichte.
Zu den Unterzeichnern des Thesenpapiers gehören, neben den Verfassern, das Deutsche Aktieninstitut e. V. (DAI), econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e. V., E.ON SE, freenet DLS GmbH, das Institut der Wirtschaftsprüfer e. V. (IDW), die Management Alliance GmbH, der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), UN Global Compact Netzwerk Deutschland e. V. und die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Das Thesenpapier steht in deutscher und englischer Sprache zum Download zur Verfügung:
Thesen zur Zukunft Nachhaltigkeit (de) | SFRG
Position Paper Future Sustainability(en) | SFRG
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